Eine Welt aus Rot und Gold.
Am Rande des Universums lag eine Welt, in der alles aus Rot und Gold war. Die Bäume trugen Blätter wie flüssige Rubine, der Himmel glühte in kupfernen Flammen, und die Luft war schimmerte wie alter Wein im Licht der ewigen Dämmerung.
Ein Fremder betrat eines Tages diese Welt und fragte einen Einheimischen: „Warum lebt ihr in solchem Glanz?“
Der Einheimische lächelte und hob eine Hand mit vollen goldenen Sand. „Weil alles, was wir berühren, sich in Schönheit verwandelt. Doch sei gewarnt – auch das Rote ist nicht immer Feuer, und das Goldene nicht immer Reinheit.“
Der Fremde blickte sich um und sah nun die Risse in den roten Felsen, die Müdigkeit in den goldenen Augen der Menschen. Die Welt war vollkommen – doch ihre Vollkommenheit war ein Schleier über einer einfachen Wahrheit: Auch das Schönste trägt seine Last.
Als er ging, hinterließ er einen einzigen Fußabdruck – schwarz wie ein Schatten auf purpurnem Sand. Die Menschen betrachteten ihn lange und fragten sich:
Braucht eine perfekte Welt nicht auch ein wenig Dunkelheit, um das Licht zu erkennen?